Neuer Rolls-Royce soll ab 2003 in "weltweit exklusivster Automanufaktur" entstehen / Investitionen von 200 Mio. DM
Die "weltweit exklusivste Automanufaktur" nennt die BMW Group ihre geplante 200 Millionen DM-Investition in Südengland,
aus der ab 2003 eine völlig neue Rolls-Royce Luxuslimousine kommen soll. Diese Manufaktur soll offenbar weitgehend
unterirdisch angelegt werden. Durch großzügige Verglasungen soll ein Einblick von außen, ähnlich der "Gläsernen Manufaktur"
von VW in Dresden, ermöglicht werden.
Das Unternehmen gab dieser Tage weitere Details bekannt zu ihrer geplanten künftigen Rolls-Royce Tochtergesellschaft mit
Firmensitz in Goodwood, West Sussex, an der englischen Südküste. Die nun vorliegenden Pläne prägen die Zukunft von
Rolls-Royce als strategisch positionierte, eigenständige Luxusmarke der BMW Group. BMW hatte schon 1998 die Namensrechte
erworben und übernimmt ab 2003 auch die volle Verantwortung für Produktion und weltweiten Vertrieb. Zu Beginn sollen 350
Mitarbeiter am neuen Standort durchschnittlich 1.000 Einheiten einer komplett neu entwickelten Luxuslimousine herstellen.
Projektleiter Karl-Heinz Kalbfell, zugleich gesamtverantwortlicher Stratege für alle Marken und Produkte der BMW Group:
"Wir sind in allen Phasen dieses faszinierenden Projekts im Plan. Im Jahr 2003 werden wir eine völlig neue, authentische
Rolls-Royce Limousine auf den Weltmarkt bringen. Das Design entstand in unserem Studio nahe dem Londoner Hyde Park,
gebaut wird sie von unseren künftigen Mitarbeitern in England".
Das Areal der neuen Rolls-Royce Gesellschaft befindet sich auf dem herrschaftlichen Landsitz von Goodwood, die
dazugehörige Automobilrundstrecke dient als Test- und Einfahrgelände. Pro Werktag sollen laut Plan durchschnittlich nur
fünf, von Spezialisten weitestgehend in Handarbeit gefertigte Autos das neue Werk verlassen, was den exklusiven Charakter
der historisch bedeutendsten britischen Luxusmarke noch unterstreicht. Der Einsatz modernster Produktionstechnologien und
raffinierte architektonische Integration in die parkähnliche Landschaft kennzeichnen die bauliche Ausführung des
Projekts.
Die Standortwahl wurde im Mai dieses Jahres getroffen - nach sorgfältiger Prüfung zahlreicher Angebote aus allen Teilen
Großbritanniens. Ausschlaggebend für Goodwood war das einmalige Zusammentreffen folgender Faktoren: die Nähe vieler
spezialisierter automobiler Klein- und Mittelbetriebe, die Verfügbarkeit von handwerklichen Facharbeitern aus der
traditionellen Luxus-Yachtindustrie, die für Kunden aus der ganzen Welt idealen Verkehrsanbindungen zu Land, Luft und
Wasser, und das anspruchsvolle örtliche Kultur- , Tourismus- und Sportangebot. Allein auf Goodwood finden sich Golfplatz
und Pferderennbahn, ein Komforthotel, ein Aerodrom samt Flugschule, sowie die für hochkarätige historische
Veranstaltungen weltberühmte Autorennstrecke.
Interessant aus historischer Sicht: Firmengründer Sir F. Henry Royce lebte von 1917 bis zu seinem Tod im Jahr 1933 im nur
acht Meilen entfernten West Wittering, wo er auch ein komplettes Ingenieurbüro der damals in Derby ansässigen Firma
Rolls-Royce unterhielt.