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Verleihung des Deutschen Gefahrgut-Preises 2000
Klare und eindeutige Regeln erhöhen die Sicherheit beim internationalen Transport gefährlicher Güter
"Die internationalen Bestimmungen für den Transport gefährlicher Güter werden bis 2001 vereinfacht und einheitlich
gestaltet. Dies wird zu einem deutlich höheren Sicherheitsniveau beim internationalen Transport gefährlicher Güter
führen". Das erklärte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen,
Kurt Bodewig, heute anlässlich der Verleihung des Gefahrgut-Preis 2000 an Gerhard Minder in Hamburg. Ab 2001
werden die internationalen Regelungen für die einzelnen Verkehrsträger (Straßen-, Schienen-, Luft- und Seeverkehr)
in einer einheitlichen Struktur vorliegen und die verkehrsübergreifenden Vorschriften harmonisiert sein. Diese
Entwicklung sei angesichts des ständig zunehmenden, grenzüberschreitenden Transports auch in diesem Bereich sehr
wichtig, erläuterte Bodewig.
Ziel ist es, den Betroffenen für alle Beförderungen Regeln vorzugeben, die so übersichtlich sind, dasss sie
sowohl von denen, die nur selten damit zu tun haben, als auch vom Gefahrgutbeauftragten eines Chemiekonzerns sicher
angewendet werden können. "Die besten Vorschriften bewirken nichts, wenn sie im betrieblichen Alltag keine Beachtung
finden. Insbesondere für die Gefahrgutbeförderung hätte das fatale Folgen. Deshalb hat sich das Bundesverkehrsministerium
seit langem für Strukturen eingesetzt, die die betriebliche Umsetzung erleichtern", erläuterte Bodewig. Sowohl die
Schulung der Fahrer als auch die Einführung von Gefahrgutbeauftragten in den Betrieben und die Festlegung klarer
Verantwortlichkeiten der Beteiligten waren bislang nur im deutschen Recht geregelt. Auch dazu hat es im laufenden Jahr
erfreuliche Entscheidungen gegeben. Im Recht der europäischen Landverkehrsträger wird ab dem 1. Juli 2001 ein
Sicherheitsberater bzw. Gefahrgutbeauftragter vorgeschrieben. Außerdem werden alle Vertragsstaaten verpflichtet, in ihren
nationalen Umsetzungsvorschriften Verantwortlichkeitsregelungen vorzusehen. "Diese Entwicklung wird bewirken", so Bodewig
weiter, "dass auch ausländische Unternehmen, die ihre gefährlichen Güter nach Deutschland exportieren oder hier befördern,
Vorschriften unterliegen, die in Deutschland bereits seit Jahren erheblich zur Beförderungssicherheit beigetragen haben."
Die niedrigen Unfallzahlen bei der Beförderung gefährlicher Güter in Deutschland zeigen, dasss es sinnvoll war, die
technischen Vorgaben sowohl mit Schulungs- als auch mit organisatorischen Maßnahmen zu unterstützen. Der in diesem Jahr
mit dem Gefahrgutpreis ausgezeichnete Gerhard Minder wird vor allem wegen seines Engagements in zahlreichen deutschen
und internationalen Gremien, die die Gesetzgeber bei der Ausgestaltung des Gefahrgutrechts beraten, geehrt. Minder ist
Gefahrgutbeauftragter der Firma Häffner GmbH & Co, Asperg, einem mittelständischen Unternehmen des Chemikalien-, Groß-
und Außenhandels. Der Deutsche Gefahrgutpreis wird jährlich von der Redaktion der Zeitschrift "Gefährliche Ladung" des
K.O. Storck Verlages in Hamburg an Persönlichkeiten verliehen, die sich in Zusammenhang mit der Beförderung gefährlicher
Güter besondere Verdienste erworben haben.
text Hanno S. Ritter
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