Das Diesel-Einspritzsystem Common Rail von Bosch ist seit Anfang 2000 auch in schweren Nutzfahrzeugen (größer sechs
Tonnen) in Serie. Damit lassen sich die Vorteile der Speichereinspritzung - niedriger Kraftstoffverbrauch bei hoher
Leistung und reduzierte Abgas- und Geräuschemissionen - auch für Motoren mit großem Hubraum realisieren.
Im Gegensatz zu Anwendungen in Personenwagen und leichten Nutzfahrzeugen - dort erfolgt die Regelung des Druckniveaus
im Rail heute noch weitgehend auf der Hochdruckseite - wird die neue Hochdruckpumpe für Lastwagen auf der Saugseite
geregelt. Dieses Prinzip erweist sich für schwere Nutzfahrzeuge vor allem aufgrund des hohen Bedarfs an Kraftstoff pro
Einspritzung und der Forderung nach minimalem Verbrauch als vorteilhaft. Es zeichnet sich durch eine deutlich niedrigere
Leistungsaufnahme und somit eine effizientere Druckerzeugung aus.
Die für den kennfeldgesteuerten Druck in der Speicherleitung erforderliche Zulaufmenge wird über ein Magnetventil geregelt.
Der Schieber der Zumess-Einheit gibt je nach Stellung einen mehr oder weniger großen Querschnitt auf der Zulaufseite der
Pumpe frei.
Druckerzeugung und Einspritzung sind beim Common-Rail-System generell voneinander entkoppelt. Die vom Motor angetriebene
Hochdruckpumpe baut den im Kennfeld der Motorsteuerung festgelegten Einspritzdruck im Speicher auf. Dementsprechend
werden Einspritzzeitpunkt und -dauer sehr genau gesteuert; außerdem kann der Verbrennungsprozess durch den weitgehend
frei wählbaren Druck optimiert werden.
Mitte 1997 ging das Common-Rail-System von Bosch im Pkw in Serie; Anfang 1998 folgte der Serienanlauf für leichte
Nutzfahrzeuge. Insgesamt hat Bosch bereits mehr als zwei Millionen Systeme für die Automobilindustrie gefertigt.