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Donnerstag, 28. März 2024
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Genauere GPS-Navigation seit Anfang Mai

Ein Radio-Navigationssystem in Mercedes-Benz-Pkw; Bild: DaimlerChrysler AG Fahrzeug-Navigationssysteme erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Das liegt einerseits an den gesunkenen Preisen der entsprechenden auch immer kleiner werdenden Geräte und auch daran, dasss Fahrzeughersteller und der ADAC derartige Systeme, entsprechend gekoppelt an manuelle oder automatische SOS-Funktionen im Falle eines Unfalls sowie Pannenservice als Instrument zur Kundenbindung entdeckt haben, insbesondere jedoch einfach am wirklichen Nutzwert dieser Geräte. Wer einmal ein modernes Navigationssystem, beispielsweise von Blaupunkt oder Becker, selbst kennen gelernt hat und ab und zu in fremden Gebieten unterwegs ist, wird diesen Komfort schnell nicht mehr missen wollen - die Technik funktioniert mittlerweile wirklich unaufdringlich, annähernd fehlerfrei und ist auch einfach in der Handhabung.

Technisch basieren die heutigen Systeme auf dem GPS-Standard (Global Positioning System). Dieses Ortungssystem besteht aus 24 Satelliten, die zwei Mal täglich auf sechs Umlaufbahnen den Globus umkreisen und zur Erde funken. Aus diesen Signalen, aufgefangen durch eine entsprechende Fahrzeugantenne, die heutzutage nicht viel größer als eine Zigarettenschachtel ist, berechnet das Endgerät im Wagen die genaue Position. "Genau" bedeutete in diesem Zusammenhang bisher einen Bereich von 100 Metern. Zwar sind die Signale eigentlich viel genauer, wurden bisher aber durch die amerikanischen Streitkräfte als Erfinder und Betreiber dieser Technik absichtlich gestört. Dies deshalb, da befürchtet wurde, einzelne den USA "unliebsame" Staaten könnten GPS zur Steuerung ihrer Raketen missbrauchen. Anfang Mai wurde diese Taktik nunmehr aufgegeben; lediglich eine regionale Störung in Krisenfällen ist noch vorgesehen. Damit kann nunmehr die ganze Technik eingesetzt werden, was zu Genauigkeiten von bis zu zehn (!) Metern führt. Hintergrund dieser Entscheidung dürften nicht zuletzt wirtschaftliche Überlegungen der Militärs sein - der Markt für GPS-Anwendungen wird sich nach Expertenmeinungen in den nächsten Jahren überproportional gut entwickeln.

Für den Autofahrer bedeutet dies zunächst einmal nochmals gesteigerte Genauigkeit der Routenberechnung. Diese wird vom Endgerät im Fahrzeug durch ständigen Abgleich der Positionsdaten mit der auf einer CD hinterlegten digitalisierten Straßenkarte vorgenommen. Bisher musste der jeweilige Standort u.a. auch unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit und des Lenkeinschlages berechnet werden, da das System die relativ ungenauen GPS-Daten ständig in Relation zu denen der Karte setzen musste. Bog das Fahrzeug also beispielsweise wie vom System vorgeschlagen ab, wurde durch die Lenkbewegung dem System mitgeteilt, dasss sich das Fahrzeug nunmehr an einer Straßenkreuzung befindet, wodurch die genaue Position wieder bekannt war. Durch die nunmehr um den Faktor 10 gesteigerte Genauigkeit der GPS-Daten ist ein derartiger Abgleich künftig weniger häufig und/oder weniger exakt vorzunehmen. Nicht zuletzt dies wird in Verbindung mit den höheren Stückzahlen sowohl die Gerätepreise als auch die Einbaukosten bei nachträglicher Fahrzeugausrüstung in nicht unerheblichem Maße senken. Schlechte Nachrichten für Stadtplan-Verleger also ... aber den Verbraucher wird es freuen.
text  Hanno S. Ritter
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