500 und Panda bekommen neuen Dreizylinder mit RSG-Technik
Fiat startet Hybrid(chen)-Einführung
Gefühlte Jahrzehnte nach dem Wettbewerb bringt Fiat erstmals Hybrid-Modelle zu den Händlern. Die Bezeichnung "Hybrid" ist
dabei freilich wohlwollend auszulegen. Anstatt Daten zu liefern, gibt es von dem Autobauer nur sprachliche Überhöhungen.
Fiat
Fiat bringt den Panda und den 500
in neuen Varianten mit Dreizylinder und RSG-Technik
Fiat Chrysler Automobiles kündigt seine ersten Hybrid-Modelle von Fiat in Deutschland an. Grundlage sind die Baureihen
500 und Panda. Es handelt sich dabei aber weder um Fahrzeuge, die sich extern aufladen lassen noch um solche, die wenigstens teilweise
elektrisch fahren können.
Fiat setzt auf ein Mild-Hybrid-System (MHD). Gemeint ist die Kombination des Verbrennungsmotors mit einem Riemen-Starter-Generator (RSG),
der im 12-Volt-Bordnetz arbeitet, und einer Lithium-Ionen-Batterie. Das System rekuperiert beim Bremsen und im Schubbetrieb. Die so
gewonnene elektrische Energie wird im Akku gespeichert und kann beim Anfahren zusätzliche 3,6 kW (etwa 5 PS) Leistung bereitstellen.
Der Akku ist mit einer Kapazität von 0,13 kWh sehr klein. Ab 30 km/h kann die neue Variante mit abgeschaltetem Verbrenner segeln -
aber nicht automatisch, sondern nur, wenn der Fahrer nach einem Display-Hinweis in den Leerlauf schaltet.
Als Verbrennungsmotor setzt Fiat auf einen neu entwickelten Dreizylinder-Benziner mit 70 PS, der den bekannten Vierzylinder aus der Fire-Baureihe
mit 69 PS ablöst. Was für die Laufkultur kein Fortschritt sein wird, senkt jedenfalls in der Norm den Verbrauch. Das neue Sechsgang-Getriebe mit
besserem Wirkungsgrad und besonders lang übersetztem sechsten Gang zielt ebenfalls auf mehr Effizienz.
Neuer Motor, RSG und optimiertes Getriebe - wie viel Sparpotential verspricht denn nun der neue Antrieb? Das mag Fiat noch nicht verraten,
ebenso wie den Preis, obwohl die Bestellbücher noch in diesem Monat geöffnet werden sollen,
jedenfalls für eine "Launch Edition" in
der exklusiven Lackierung "Tau Grün".
Während der Hersteller also die Fakten einstweilen unter Verschluss hält, hat die PR-Abteilung große Ambitionen: Die auch äußerlich mit einem
Hybrid-Schriftzug gekennzeichneten Modelle revolutionierten urbane Mobilität, heißt es wörtlich, sie eröffneten ein neues Kapitel in der
120-jährigen Fiat-Geschichte "als Pionier in Sachen Technologie und Innovationen", und sie leisteten einen "deutlichen Beitrag zu
nachhaltigerer Mobilität". Deutlich wird indes vor allem, wie sehr Fiat in Sachen alternativer Antriebstechnik hinterherhinkt und die
Hilfe vom neuen Partner PSA benötigt.