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Dienstag, 19. März 2024
Opel, Stadt und Hochschule bauen »Electric City« mit Fördergeldern

Rekordpläne: 1.300 Ladestationen für Rüsselsheim

Noch ist Opel überwiegend nicht elektrisch, doch das soll sich ändern. Was nach wie vor vielerorts fehlt, ist eine Ladeinfrastruktur. Zumindest in Opels Heimatstadt wird eine solche demnächst aufgebaut. Motto: Klotzen statt kleckern.
Rekordpläne: 1.300 Ladestationen für Rüsselsheim
Opel
1.300 Ladepunkte für Rüsselsheim: Der Ampera-e hat
keine Zukunft, Opels Elektro-Ambitionen aber schon
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Rüsselsheim wird zur "Electric City": Die Stadt, Opel und die Hochschule RheinMain wollen rund 1.300 Ladepunkte für Elektroautos installieren. Wie der Autobauer mitteilt, sollen diese in allen Stadtteilen und Wohngebieten, auf dem Opel-Gelände, auf dem Campus der Hochschule RheinMain, in Wohnanlagen des städtischen Wohnbauunternehmens gewobau, auf Parkplätzen ausgewählter Supermärkte und Einkaufszentren sowie auf dem Gelände des städtischen Klinikums (GPR) aufgestellt werden.

In Rüsselsheim werden künftig pro öffentlich zugänglichem Ladepunkt statistisch 72 Einwohner versorgt. Damit entsteht die größte Dichte an Ladestationen – gemessen an der Einwohnerzahl nicht nur in Deutschland, sondern sogar in der ganzen Europäischen Union. Hinzu kommen bis zu 400 weitere Ladepunkte, die auf privaten Flächen stehen werden – alleine 350 davon auf dem Opel-Gelände. Zum Vergleich: Die in puncto Ladeinfrastruktur derzeit bundesweit führende Metropole Hamburg mit ihren 1,8 Millionen Einwohnern kommt auf 785 öffentlich zugängliche Ladepunkte (Städteranking des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft).

Opel hat für das gemeinsame Projekt Parkplatzflächen bereitgestellt, die mit 600 Ladepunkten ausgestattet werden und nach Beendigung der Bauarbeiten öffentlich zugänglich sein werden. Darüber hinaus werden auf 350 Parkplätzen Ladepunkte für die Opel-Dienstwagenflotte installiert.

"Opel wird elektrisch! Dieses Versprechen ist eine wichtige Säule unseres Strategieplans PACE!. Natürlich ist dazu auch ein massiver Ausbau der Ladeinfrastruktur an unserem Rüsselsheimer Stammsitz wichtig. So treiben wir unsere Elektrooffensive konsequent weiter voran", sagt Opel-Chef Michael Lohscheller.

Die Hochschule RheinMain wird das Projekt begleiten. Dabei sollen technische Themen wie Versorgungssicherheit und Netzintegration untersucht, aber auch sozioökonomische Aspekte wie das Mobilitätsverhalten betrachtet werden. Aus den gewonnenen Daten zum Ladeverhalten etwa sollen die Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse über künftige Anforderungen an das Stromnetz ableiten sowie individuelle Bedürfnisse der Fahrer von Elektroautos identifizieren.

Zu den Kosten des Projekts macht Opel keine Angaben. Vom Bundeswirtschaftsministerium gibt es 12,8 Millionen Euro Fördergelder. Das Projekt soll in wenigen Monaten beginnen und in mehreren Stufen bis Ende September 2020 realisiert sein.
text  Hanno S. Ritter
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