7,8 Prozent mehr Verkehrstote
Unfallstatistik Juli 2018: Gutes Wetter, schlechte Zahlen
Im Juli 2018 sind mehr Menschen bei Straßenverkehrsunfällen verunglückt als im Vorjahresmonat. Das gute Wetter dürfte einen
Teil dazu beigetragen haben. Für das Rumpfjahr steht damit nur noch eine geringfügige Verbesserung unter dem Strich.
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Im Juli 2018 stieg die Zahl der
Verkehrstoten in Deutschland um acht Prozent
318 Menschen kamen im Juli 2018 bei Unfällen auf Deutschlands Straßen um ihr Leben. Das sind 23 Personen oder 7,8 Prozent mehr
als im Juli des letzten Jahres. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute in Wiesbaden weiter mitteilte, stieg auch
die Zahl der Verletzten an, und zwar um 3,3 Prozent auf rund 39.300.
Das hochsommerliche Wetter dürfte einen Teil zur schlechten Tendenz beigetragen haben: Wenn es sonnig und vor allem trocken ist,
wird insgesamt mehr gefahren, und es sind mehr Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer unterwegs. Zudem sinkt bei starker Hitze die
Aufmerksamkeit der Fahrer.
Unfallzahlen für Juli hat die Behörde anders als früher nicht veröffentlicht. In den ersten sieben Monaten 2018 erfasste die
Polizei insgesamt 1,5 Millionen Straßenverkehrsunfälle, das entspricht nahezu dem Vorjahresniveau. Darunter waren 175.200 Unfälle
mit Personenschaden (+0,9 %), bei denen 1.802 Menschen getötet wurden. Dies entspricht einem Rückgang von 1,0 Prozent oder
18 Personen gegenüber 2017. Dagegen nahm die Zahl der Verletzten leicht um 0,6 Prozent auf 225.000 zu.
Bezogen auf die Verkehrstoten im Zeitraum Januar bis Juli melden zehn der 16 Bundesländer Rückgänge. Besonders gut lief es in Bremen,
Thüringen und Rheinland-Pfalz. Demgegenüber müssen vor allem Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein einen deutlichen
Zuwachs hinnehmen.
Grundsätze der Unfallstatistik
Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich
gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert,
so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten
vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige
Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass
der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte etwa durch einen Herzinfarkt
bereits kurz vor dem Crash gestorben war.
Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind,
unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst.
Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht
jedoch Suizid-Fälle.