Zuwächse in fast allen Bereichen / Diesel wieder im Kommen
Marktbericht August 2018: Boom als Strohfeuer
Im August 2018 boomte der Automarkt in Deutschland. Bei fast allen wichtigen Herstellern, allen Kraftfahrzeugarten
und allen Antriebsformen gab es Zuwächse. Zumindest bei den Pkw dürfte dies aber ein vorübergehendes Strohfeuer sein.
369.841 Kraftfahrzeuge wurden im August 2018 in Deutschland neu in den Verkehr gebracht, darunter 316.405 Pkw.
Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies Zuwächsen um satte 23,2 bzw. 24,7 Prozent. Offenbar wurden im Sommermonat
trotz der Ferienzeit noch viele Fahrzeuge angemeldet, die nicht WLTP-konform sind und demnach seit Monatsbeginn des
September nicht mehr zulassungsfähig sind. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Montag in Flensburg weiter mitteilte,
wurden 67,4 Prozent (+37,8 %) der Neuwagen gewerblich und 32,6 Prozent (+4,3 %) privat zugelassen.
Die deutschen Marken erreichten mit Ausnahme von Mercedes (-10,9 %) und Opel (-5,2 %) überwiegend Zuwächse, die bei
Porsche (+60,8 %), VW (+46,2 %), Audi (+45,3 %), Smart (+32,2 %) deutlich ausfielen. Mini kam auf rund 12 Prozent,
Ford erreichte 7,4 Prozent, und BMW musste sich mit 3,1 Prozent begnügen. Der VW-Konzern kam auf gut 41 Prozent
Marktanteil.
Bei den Importmarken sorgten Renault (+101,9 %), Seat (+92,7 %), Jeep (+91,1 %) sowie Jaguar (+87,9 %) für die höchsten
Zulassungssteigerungen in der Monatsbilanz. Renault war mit 5,6 Prozent denn auch anteilsstärkste Importmarke und lag damit
sogar wie früher vor Skoda mit 5,4 Prozent. Ebenfalls ungewöhnlich: Den glichen Wert wie Skoda erreichte auch Seat.
Keinen Grund zur Freude gab es bei Nissan, Suzuki und Tesla.
Fahrzeuge der Kompaktklasse (21,2 %/+10,5 %) dominierten auch im August 2018 bei den Neuzulassungen. Vermutlich wird sich dies demnächst
ändern: Die SUVs auf Rang 2 konnten ihre Zahlen fast verdoppeln und erreichten bereits 19,8 Prozent. Auf Rang 3 stehen Kleinwagen
(14,1 %/+32,8 %). Oberklasse-Fahrzeuge konnten (1,0 %/+65,5 %) die meisten Zugewinne verzeichnen. Einzig die Vans (5,1 %/-4,1 %) kamen auf Rückgänge.
Bei den Antriebsformen gab es allenthalben Zuwächse, sogar beim Diesel. An der Spitze mit 62,1 Prozent Anteil verbleiben benzinbetriebene
Pkw (196.425) mit 32,6 Prozent Plus. Dazu kamen 103.063 Diesel entsprechend einem Anteil von 32,6 und einem Plus von 7,8 Prozent. Bei den
alternativen Antriebsarten wiesen Erdgasfahrzeuge bei geringer Verbreitung von 0,4 Prozent ein Plus von rund 245 Prozent auf. Fahrzeuge
mit Hybridantrieb (12.801/4,0 %) legten um 84,8 Prozent zu, darunter Plug-in-Hybride (3.431/1,1 %) um 31,1 Prozent. Elektrisch betriebene
Pkw (2.457/0,8 %) erreichten ein Plus von +12,9 Prozent. Nur Flüssiggasfahrzeuge (344/0,1 %/-18,7 %) waren kaum gefragt. Der durchschnittliche
CO2-Ausstoß stieg um 2,8 Prozent auf 131,8 g/km.
Auch auf dem Nutzfahrzeugmarkt war bei allen Fahrzeugklassen ein Zuwachs zu verzeichnen, wobei dieser bei den Bussen (+23,6 %) am
deutlichsten ausfiel. 16.205 fabrikneue Krafträder und damit +24,1 Prozent mehr als im Vergleichsmonat kamen im August 2018 außerdem
zur Zulassung. Nur die Anhänger "performten" schlechter.
Nach den ersten acht Monaten des Jahres stehen nun rund 2,89 Mio. Kfz in der Neuzulassungsstatistik, darunter rund 2,47 Mio. Pkw.
Dies entspricht jeweils Zugewinnen von 6,4 Prozent.
Der Gebrauchtwagenmarkt entwickelte sich im August weiterhin schwach. Insgesamt wechselten 729.550 Kfz (+0,1 %), darunter 633.533 Pkw (-0,3 %),
den Eigentümer. Die Acht-Monats-Bilanz weist Rückgänge von 1,2/1,5 Prozent aus. Auffallend zulegen konnten jedoch die Sattelzugmaschinen.