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Donnerstag, 28. März 2024
Zweite Generation wird größer und zeigt neue Designelemente

Erlkönig: Der neue Audi Q3 zeigt seine Kurven

Noch bevor die Audi-Presseabteilung demnächst ihr neues Kompakt-SUV präsentiert, hat es unser Erlkönig-Fotograf bereits in Spanien bei letzten Testfahrten erwischt – und das so gut wie ungetarnt. Hier sind die Bilder nebst einer ersten Einschätzung.
Automedia
Die Ringe möge man sich hinzudenken, im Übrigen zeigt
sich der neue Audi Q3 hier schon so gut wie ungetarnt
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Der neue Audi Q3 steht in den Startlöchern. Als zweite wichtige Neuheit nach dem A1 II werden die Ingolstädter ihr neuestes Q-Modell noch 2018 auf den Markt bringen. Interessenten dürfen sich auf jeweils etwa fünf Zentimeter mehr Radstand, Außenlänge und Breite einstellen, entsprechend auch auf mehr Platz im Innen- und im Gepäckraum.

Äußerlich zeigen die jetzt erwischten Prototypen das neue Design. Es wird wesentlich bestimmt von einem besser integrierten Kühlergrill, der auf Höhe der Scheinwerfer endet und nicht mehr zwingend einen hellen Rand trägt, von schräger gestellten, im innen Bereich filigraneren und im äußeren bereich heruntergezogenen Scheinwerfern, die dann endlich auch LED-Abblendlicht beherrschen, und einer neu gezeichneten Motorhaube.

Diese verläuft künftig von den Leuchten gerade zur Windschutzscheibe, der Spalt zum Kotflügel ist von der Seite aus unsichtbar und verzichtet auf den Schwung am Ende. Daraus ergibt sich auch eine neue Interpretation der A-Säulen-Wurzel, die Auto-Kenner als eine der schwierigsten Designstellen kennen.

Auf die vom Q5 bekannte breite Haube, die seitlich umlaufend in die Charakterlinie übergeht, verzichtet der Q3. Der Grund für den neuen Fugenverlauf ist aber vom größeren Bruder bekannt: Die Radhäuser sind nach oben hin viel stärker ausgearbeitet als bisher. Ebenfalls neu sind die nunmehr stehenden Außenspiegel, die innerhalb der Q-Range einzig der Q2 nicht tragen darf.

Am Heck verzichtet Audi fortan auf die einteiligen Rückleuchten. Die Ingolstädter sparen damit Aufwand und Kosten, u.a. den durch die erforderlichen Zusatzleuchten, geben aber auch ohne Not ein Alleinstellungsmerkmal ihrer SUV-Familie auf. Entsprechend wirkt der Q3 von hinter weniger satt und breit als zuvor, der Kennzeicheneinsatz scheint nicht mehr so schlüssig integriert. Auch das Innenleben der neuen Leuchten und die gebogene Kante darüber sieht mehr nach Rück- als nach Fortschritt aus.

Natürlich trägt der Q3 jedenfalls in den "normal" motorisierten Varianten keine sichtbaren Endrohre mehr, sondern setzt auf die allüberall zu findenden Blenden. Der Dachspoiler fällt voluminöser aus als bisher. Beginnend etwa auf Höhe der hinteren Türgriffe trägt nun auch der Q3 "dicke Backen". Die seitliche Linie ist ebenfalls an den Q5 angelehnt, aber nicht so prägnant wie dort gezeichnet.

Während man beim aktuellen Q3 angesichts der flachen, auf eine bestimmte Art sportlich-abgeschnitten wirkenden Karosserie immer einen zweiten Blick seitlich aufs Heck geworfen hatte, scheint es diesen Effekt in der zweiten Generation nicht mehr zu geben. Zu vermuten ist, dass auch die Heckscheibe etwas steiler steht.

Während der aktuelle Q3 noch auf eine Basis aus Golf-V-Zeiten zurückgreift, steht der Nachfolger wie alle anderen VW-Konzernmodelle dieser Klasse auf dem Modularen Querbaukasten, was ihn leichter, sicherer und flexibler machen, aber auch des stehenden Gaspedals berauben wird.

Ins Interieur spitzeln lassen hat sich der Testwagenfahrer noch nicht. Vorauszusagen, dass es dort die Umstellung auf ein horizontales Design, serienmäßige Digitalinstrumente und große Touchscreens erfolgt, ist aber keine große Kunst. Der Q3 als ältestes Audi-Modell hat hier auch eine Modernisierung am dringendsten nötig.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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