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Samstag, 20. April 2024
Rückläufige Zahlen außer bei Motorrädern / Diesel-Anteil fällt weiter

Marktbericht Mai 2018: Nix mit Wonnemonat

Für den Automarkt in Deutschland war der Mai kein Wonnemonat, weder bei den Neu- noch bei den Gebrauchtwagen. Nur Motorräder widersetzten sich dem allgemeinen Abwärtstrend.
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Im Mai 2018 wurden in Deutschland insgesamt 360.689 Kraftfahrzeuge neu in den Verkehr gebracht, darunter 305.057 Pkw. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies Rückgängen um 4,5 bzw. 5,8 Prozent. Auch die Zahl der Anhänger sank um 6,2 Prozent auf 31.300.

Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Montag in Flensburg weiter mitteilte, stieg der Anteil der privaten Zulassungen um 1,4 Prozent und erreichte so einen Anteil von 38,8 Prozent, die gewerblichen Neuzulassungen lagen mit 61,2 Prozent (-9,9 %) unterhalb des Vorjahreswerts.

Bezogen auf die Segmente konnte die Oberklasse die stärksten Zuwächse bei den Neuzulassungen (+14,8 %) erreichen. Bei den SUVs (+9,6 %), den Utilities (+4,5 %), den Sportwagen (+2,8 %) und den Wohnmobilen (+2,4 %) war ebenfalls ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat zu beobachten. Alle anderen Segmente verzeichneten einen Rückgang, wobei dieser im Segment Obere Mittelklasse (E-Klasse, 5er, A6 etc.) mit 23,4 Prozent am deutlichsten ausfiel.

Bei den deutschen Marken verzeichneten Volkswagen (+5,8 %) und Mini (+2,5 %) als einzige Zugewinne. Für BMW, Opel und Mercedes lief es zweistellig schlecht. Bei den Importmarken zeigten im Mai DS, Jeep, Subaru und Dacia die größten Aufwärtsbewegungen. Stärkste Importmarke ist Škoda mit einem Anteil von 5,9 Prozent vor Renault und Seat, es sei denn, man rechnet Renault und Dacia zusammen.

In den ersten fünf Monaten des Jahres kommen die größten Verluste bei Tesla und Ssangyong zusammen, die stärkste Performance zeigte DS vor Dacia. Mit Abstand stärkste Gruppe insgesamt ist natürlich Volkswagen mit exakt 38 Prozent Marktanteil bei den fünf Kernmarken. Details zeigt die pdf-Aufstellung:

Der Diesel-Anteil bei den Pkw sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um satte 27,2 Prozent. Ihr Anteil betrug im Mai 31,3 Prozent und damit nochmals fast zwei Prozentpunkte weniger als im April. Benziner legten um 6,0 Prozent zu und erreichten 64 Prozent Marktanteil. Entsprechend stieg der durchschnittliche CO2-Ausstoß um 1,5 Prozent auf 130,5 g/km. 1.958 (+241,7 %) Neuwagen waren flüssig- (420 Pkw) oder erdgasbetrieben (1.538 Pkw). Mit 2.310 Elektro-Pkw (+52,0 %) und 10.299 Hybriden (+50,5 %), darunter 2.465 Plug-in-Hybride (+6,1 %), zeigte sich wiederholt ein Wachstum bei alternativ angetriebenen Pkw.

Am Nutzfahrzeugmarkt verzeichneten die Lastkraftwagen ein Plus von 0,5 Prozent, gefolgt von den Sonstigen Kraftfahrzeugen (Kfz) mit einem Plus von 0,4 Prozent sowie den Zugmaschinen insgesamt mit einem Plus von 0,2 Prozent. Die anderen Nutzfahrzeugklassen waren rückläufig, wobei der Rückgang bei den Bussen (-28,0 %) am deutlichsten ausfiel. dem allgemeinen Negativtrend widersetzten sich dagegen die Motorräder: 19.780 fabrikneue Krafträder und damit 10,3 Prozent mehr als im letzten Mai kamen zur Zulassung.

Auch der Gebrauchtwagenmarkt schwächelte im Mai. Insgesamt wechselten 719.071 Kfz, darunter 612.843 Pkw, den Eigentümer. Dies bedeutet Rückgänge um 3,1 bzw. 4,1 Prozent. Auch hier konnten einzig die Motorräder ein Plus verbuchen.

In der Fünf-Monatsbilanz stehen nun rund 1,75 Mio. neue Kfz (+ 2,9 Prozent) und 3,46 Mio. Besitzumschreibungen (- 2,0 Prozent).
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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