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Mittwoch, 24. April 2024
Zahlen und Tendenzen in der Übersicht

Unfallstatistik Oktober 2016: Schlechte Zahlen

Schlechtes Wetter bedeutet meist gute Zahlen in der Unfallstatistik. Dass es auch andersherum stimmt, zeigt der meteorologisch schöne Oktober: Die Zahl der Verkehrsopfer stieg deutlich.
Unfallstatistik Oktober 2016: Schlechte Zahlen
ADAC
Im Oktober 2016 gab es neun Prozent
mehr Verkehrstote als im Vorjahresmonat
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Im Oktober 2016 kamen in Deutschland 311 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Das waren 25 Verkehrstote mehr als im Oktober des Vorjahres, entsprechend einem Anstieg um 8,7 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Vorweihnachtstag in Wiesbaden weiter mitteilte, ging dagegen die Zahl der Verletzten zurück, und zwar um 3,2 Prozent auf rund 33.200.

Ursache dürfte das vergleichsweise schöne Wetter im Oktober gewesen sein: Bei solchen Bedingungen wird mehr und schneller gefahren, vor allem steigt die Zahl der besonders unfallgefährdeten Fußgänger und Zweiradfahrer.

Bezogen auf die ersten zehn Monate ergibt sich gegenüber dem Oktober ein umgekehrtes Bild: 2.744 Verkehrstote bedeuten 4,7 Prozent beziehungsweise 135 Personen weniger als im Vorjahreszeitraum, während die Zahl der Verletzten sich um 0,8 Prozent auf rund 331.800 erhöhte.

Insgesamt erfasste die Polizei in den ersten zehn Monaten 2016 rund 2,12 Millionen Verkehrsunfälle, das entsprach einer Zunahme um 2,2 Prozent gegenüber Januar bis Oktober 2015. Davon waren rund 258.200 Unfälle mit Personenschaden (+ 0,8 %) und 1,86 Millionen reine Sachschaden-Crashs (+ 2,4 %).

In neun Bundesländern sank die Zahl der Verkehrstoten im Rumpfjahr. In absoluten Zahlen steht Baden-Württemberg mit 65 weniger Todesopfern an der Spitze, im aussagekräftigeren prozentualen Vergleich schneidet Brandenburg vor Rheinland-Pfalz am besten ab. Besonders schelcht lief es in Hamburg, wo die Zahl von 16 auf 26 stieg, entsprechend 63 Prozent Zuwachs.
Grundsätze der Unfallstatistik
Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.

Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
text  Hanno S. Ritter
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