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Dienstag, 19. März 2024
Neue Kontrollsäulen für künftige Lkw-Maut

Bundesstraßen: Diese blauen Säulen blitzen nicht

Autofahrer sollten sich gedanklich schon einmal auf blaue Säulen an Bundesstraßen einstellen, um nicht reflexartig scharfe Bremsungen zu vollziehen: Sie sehen aus wie Blitzer, blitzen aber aber nicht – jedenfalls keine Geschwindigkeitssünder.
Bundesstraßen: Diese blauen Säulen blitzen nicht
BMVI/TollCollect
Solche Säulen werden künftig
die Lkw-Maut an Bundesstraßen überwachen
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Wenn ab Juli 2018 die Lkw-Maut an Bundesstraßen gilt, sollen Kontrollsäulen automatisch überprüfen, ob vorbeifahrende Lkw die Gebühr entrichtet haben. Erste Exemplare werden in dieser Woche im Pilotbetrieb aufgestellt, kündigte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) heute in Berlin an.

Es handelt sich dabei um Pendants zu den Kontrollbrücken, die von Autobahnen bekannt sind. Aufgrund der fortschreitenden technischen Entwicklung und der Einspurigkeit von Bundesstraßen ist dort eine Kontrolle von der Seite statt von vorne oben ausreichend. "Die schlichten Säulenkonstruktionen am Straßenrand passen sich besser in das Bild der ländlicheren Bundesstraßen ein", erklärt das Ministerium, sie seien farblich so gestaltet, dass "eine Verwechslung mit Geschwindigkeitskontrollen ausgeschlossen ist".

Derzeit wird die Lkw-Maut auf rund 13.000 Kilometern Bundesautobahnen und rund 2.300 Kilometern autobahnähnlichen Bundesstraßen erhoben. Seit dem 1. Oktober 2015 gilt die Mautpflicht auch für Lkw zwischen 7,5 und 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Der Gesetzentwurf zur Ausweitung auf alle Bundesstraßen ab Mitte 2018 wurde vom Kabinett im Mai beschlossen (Autokiste berichtete). Dabei handelt es sich um rund 40.000 Kilometer zusätzliches Streckennetz.

Die zusätzlichen jährlichen Mehreinnahmen veranschlagt der Staat auf bis zu zwei Milliarden Euro. Die Mauteinnahmen fließen nach den Worten Dobrindts "direkt und dauerhaft in den Erhalt und Ausbau unserer Straßen". Die Einführung dürfte auch Ortschaften von Lärm, Verkehr und Unfallrisiko entlasten, weil es für "Mautflüchtlinge" nicht mehr lohnt, bestimmte Autobahn-Abschnitte zu umfahren.
text  Hanno S. Ritter
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