Porsche bleibt Detroit-Messe fern

Messeauftritte sind für Autobauer sehr teuer und nicht immer so effektiv wie man das vielleicht glauben mag. Entsprechend setzt ein Wandel ein: Nicht mehr jede Messe ist Pflichtprogramm. Neuestes Beispiel hierfür ist Porsche. Porsche wird 2017 nicht mehr auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit vertreten sein. "Kosten und Effekt stehen in Detroit nicht mehr in Relation", sagte Porsche-Kommunikationschef Josek Arweck am Dienstag gegenüber der Zeitschrift "auto motor und sport".

Porsche konzentriere sich stattdessen auf die Messen in Los Angeles und New York, so Arweck. Dort konkurriere man mit weniger Neuheiten anderer Hersteller um die Aufmerksamkeit. Außerdem gebe es dort mehr Porsche-Kunden. Der Sportwagenbauer war nach sechsjähriger Pause erst seit 2014 wieder in Detroit zugegen.

Die Detroit Motor Show Anfang Januar ist der Auftakt der großen Automessen – 2017 findet sie vom 8. bis 22. Januar statt. Die NAIAS gilt neben dem Genfer Autosalon, dem Autosalon in Paris und der IAA in Frankfurt als A-Messe, also als besonders wichtige Ausstellung. Fast 810.000 Besucher zählte die Veranstaltung in diesem Jahr, über 5.000 Journalisten berichteten über mehr als 50 Weltpremieren. Die L.A. Auto Show findet im November 2016 statt, die New York Auto Show im April 2017.

Bereits 2015 hatte Volvo entschieden, nicht mehr das volle Messeprogramm zu fahren, und die Präsenzen auf dem Pariser Autosalon und der IAA gestrichen. "Eine Automesse pro Kontinent" lautet seither die Devise, Volvo hat sich dabei für Detroit, Genf sowie wechselseitig die beiden chinesischen Automessen in Shanghai und Peking entschieden. In Deutschland ist die AMI in Leipzig als IAA-Ersatz in den geraden Jahren trotz mehrfacher Konzeptüberarbeitungen inzwischen am Desinteresse der Hersteller gescheitert.