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Freitag, 29. März 2024
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Hohes Sparpotential sollte genutzt werden / Wechsel nicht zwingend

Stichtag 30.11.: Versicherungsvergleich bringt Wechsel-Geld

Trotz starker medialer Beachtung und durchaus nennenswerter Einsparmöglichkeiten wird von der jährlichen Wechselmöglichkeit bei der Kfz-Versicherung noch vergleichsweise wenig Gebrauch gemacht. Dabei war die Optimierung der Unterhaltskosten dank unabhängiger Online-Vergleiche nie so bequem wie heute.
Stichtag 30.11.: Versicherungsvergleich bringt Wechsel-Geld
Fotolia / animaflora
Wer sich im November nicht um die Tarife
seiner Autoversicherung kümmert, ist selbst schuld
 
Während die meisten Menschen das Ende des Novembers überwiegend mit dem Herbst-Blues und der Farbe Grau in Verbindung bringen, ist der 30.11. für den kostenbewussten Autofahrer ein Tag zum Frohlocken und vermutlich rot im Kalender markiert. Denn alljährlich wiederkehrend hat bis zu diesem Termin fast jeder Versicherte die Gelegenheit, seine Police ohne jedwede Nachteile zu kündigen und zu einem günstigeren oder passenderen Anbieter zu wechseln. Hierauf machen auch aktuell wieder die großen Automobilclubs ADAC und AvD aufmerksam.
Wechselbereitschaft überraschend gering
Umso erstaunlicher, dass nur eine Minderheit der Fahrzeughalter diese Gelegenheit wahrnimmt, um die Kosten und Leistungen für die Kfz-Haftpflicht und –Kaskoversicherung unter die Lupe zu nehmen und für das kommende Jahr zu optimieren. Einer Erhebung im Auftrag der HUK Coburg unter gut 1.000 Befragten zufolge streben etwa 3% der Versicherten zum Jahreswechsel einen Wechsel an. Immerhin 13% können sich eine Kündigung Ihrer Police grundsätzlich vorstellen. Dennoch bleiben diese Zahlen erheblich hinter anderen laufenden Posten zurück: im Energiemarkt beispielsweise geht man davon aus, dass knapp die Hälfte aller Stromkunden einen Wechsel des Anbieters in Erwägung zieht.
Regional bis über 1.000 Euro Einsparpotenzial
Es sei nun dahingestellt, ob die Trägheit des deutschen Autofahrers die Aufrechterhaltung überproportional hoher Tarife unterstützt, Fakt ist jedenfalls eine teils gravierende Preisspanne bei vergleichbaren Leistungen, woraus sich in vielen Fällen ein enormes Sparpotenzial für den Versicherten ergibt. Abhängig von Region, Fahrzeugtyp und Schadensfreiheitsklasse sind Kostenoptimierungen im Gegenwert eines (Kurz-)Urlaubs auch häufig in Verbindung mit besseren Leistungen im Schadensfall möglich.

Dabei kann man es auch langsam angehen, und mittels unabhängiger Online-Vergleiche der eigenen Versicherungsgesellschaft auf den Zahn fühlen. Oftmals ergeben sich durch neue Tarifgefüge oder Optionen interessante Einsparmöglichkeiten, ohne gleich das betreuende Unternehmen wechseln zu müssen. Hierzu gehört auch die Prüfung der inzwischen obligatorischen Tarifmerkmale wie Parksituation, Jahresfahrleistung oder Werkstattbindung.

Wer mehr will, sollte über den Tellerrand schauen und den bestehenden Vertrag mit Tarifen und Leistungen auch kleinerer Unternehmen vergleichen. Verschiedene Verbraucherportale und Magazine haben auch dieses Jahr exemplarische Fälle simuliert und unisono festgestellt, dass die möglichen Einsparungen bei jungen Fahrern und kleinen Schadensfreiheitsrabatten bis in den viertstelligen Euro-Bereich reichen können. Immerhin mehrere hundert Euro Ersparnis sind für Fahrzeughalter mittleren Alters und höherer SF-Klassen erzielbar. Überdurchschnittlich fallen die Potenziale naturgemäß in größeren Städten aus, wo ohnehin wegen der höheren Schadensregulierungskosten ein relativ teures Tarifniveau auszumachen ist.
Neues Belohnungssystem für defensive Fahranfänger
Stichwort junge Fahrer: dieser Risikogruppe eröffnen sich dank moderner technischer Mittel neue Möglichkeiten, sich dem Sog extrem teurer Anfängertarife zu entziehen. Erste Gesellschaften wie z.B. die Sígnal-Iduna-Marke "sijox" belohnen junge Kunden für eine zurückhaltende Fahrweise mit Beitragsrückerstattungen. Der Nachweis erfolgt über einen Datenlogger, welcher angeschlossen an die OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs relevante Informationen zur Fahrdynamik aufzeichnet und an das eigene Smartphone übermittelt. Wer auf gefährliche Beschleunigungsorgien und halsbrecherische Kurvenfahrten verzichtet, hat am Jahresende Anspruch auf eine begrenzte Erstattung. Dabei betont der Anbieter, dass weder Bewegungsprofile erstellt werden noch Strafzahlungen bei zu forscher Fahrweise drohen.
Kurz-Tipps für einen erfolgreichen Wechsel
Lust aufs Wechseln bekommen? Ein sorgfältiger Vergleich kann sich tatsächlich lohnen. Und damit alles problemlos abläuft, hier die wichtigsten Tipps der Redaktion:
  • Rechtzeitig kündigen: bei Laufzeit Januar bis Dezember muss die Kündigung bis 30.11. eingegangen sein, am sichersten als Einschreiben mit Rückschein.
  • Außerordentlich zu einem anderen Termin kündigen: Nur möglich, wenn eine Prämienerhöhung ohne Eintritt eines Schadensfalls erfolgt ist
  • Erst kündigen, wenn der neue Vertrag geschlossen ist: Haftpflichtanfragen darf ein Versicherer nicht ablehnen, Kasko dagegen sehr wohl
  • Mehrere Angebote einholen: Bequem möglich per unabhängigem Online-Vergleich
  • Leistungen vergleichen: Rabattretter, Neuwertentschädigung, Marderschäden oder drohende Einbehalte wegen Fahrlässigkeit
  • Zusätzliche Tarifmerkmale prüfen: Parksituation, Jahresfahrleistung, Werkstattbindung
  • Zahlungsweise beachten: In den meisten Fällen gewähren die Unternehmen die größten Nachlässe bei jährlichen Abbuchungen

text  Wolfgang Schultz
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