Lange Jahre fast jeden Monat positiv, hat sich die Entwicklung der Verkehrsopfer-Zahlen in Deutschland
zuletzt deutlich verschlechtert. Im August fiel das Plus besonders stark aus.
ADAC
Im August 2015 stieg die Zahl
der Verkehrstoten in Deutschland deutlich an
335 Mal kam im August 2015 ein Mensch bei einem Straßenverkehrsunfall in Deutschland ums Leben, fast alle zweieinhalb Stunden einer.
Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies einem Zuwachs um 52 Personen oder 18,4 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
am Freitag in Wiesbaden weiter mitteilte, wurden mit rund 36.600 Personen auch mehr Menschen verletzt als im Vorjahresmonat (+ 9,3 %).
Das im Vergleich zum Vorjahr bessere Wetter im August 2015 dürfte zu dieser Entwicklung beigetragen haben: Unter diesen Bedingungen
wird schneller und mehr gefahren, zudem steigt die Zahl der Fahrrad- und Motorradfahrer sowie der Fußgänger.
Die Gesamtzahl der polizeilich erfassten Verkehrsunfälle stieg im August 2015 gegenüber dem Vorjahr um 6,0 Prozent auf rund 201.300.
Dabei erhöhte sich die Zahl der reinen Sachschaden-Crashs (172.800) mit 5,3 Prozent deutlich geringer als die der Unfälle mit
Personenschaden, wo sich ein Zuwachs um 10,5 Prozent auf knapp 28.500 ergibt.
Insgesamt gab es in den ersten acht Monaten dieses Jahres 3,5 Prozent oder 76 mehr Verkehrstote als im Vorjahr: 2.271 Menschen starben bei Unfällen
im Straßenverkehr. Die Zahl der Verletzten nahm dagegen um 0,9 Prozent auf etwa 256.300 Personen ab. Die Polizei wurde seit Anfang dieses Jahres zu
rund 1,61 Millionen Unfällen (+ 2,5%) gerufen, darunter waren rund 199.600 (- 0,7%) Unfälle, bei denen mindestens eine Person verletzt wurde,
und 1,41 Millionen Unfälle mit ausschließlich Sachschaden (+ 3,0 %).
Aufgeschlüsselt nach Bundesländern und Getöteten fällt vor allem das starke Wachstum im Saarland sowie in Hessen und Niedersachsen ins Auge.
Hamburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern dagegen melden deutliche Rückgänge beim Blutzoll.
Grundsätze der Unfallstatistik
Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich
gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert,
so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten
vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige
Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass
der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen
Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.
Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind,
unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst.
Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht
jedoch Suizid-Fälle.