Für die überwiegende Mehrheit der Autofahrer bleiben die Typklassen ihrer Kfz-Haftpflichtversicherung auch im kommenden Jahr erhalten.
In der Kasokoversicherung gibt es viele Änderungen – doch die meisten sind positiver Natur.
Nach der neuen Typklassenstatistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ändert sich für 70 Prozent
der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge in der Haftpflichtversicherung nichts. Rund 14 Prozent erhalten niedrigere Einstufungen,
für etwa 16 Prozent erhöht sich die Klasse. Die meisten Fahrzeuge mit neuer Typklasse werden lediglich um eine Klasse umgestuft.
Zwei Klassen besser eingestuft sind zukünftig etwa der Audi A3 Sportback 1,6 TDI, der Ford B-Max 1,0, der Nissan Qashqai 1,6 DCi
und der VW Golf VII Variant 2,0 TDI, entsprechend nach oben geht es u.a. für den Kia Carens 1,6, der Mercedes C 180 rutscht sogar
drei Klassen höher.
Mehr Änderungen gibt es in den Kasko-Versicherungen: Der Statistik zufolge werden in der Voll- und Teilkaskoversicherung jeweils
rund 45 Prozent der Fahrzeuge in neue Klassen eingestuft. Niedrigere Klassen ergeben sich laut GDV für rund 8,6 Millionen vollkaskoversicherte
und knapp 5,3 Millionen teilkaskoversicherte Pkw. Höhere Typklassen haben die Statistiker für knapp 800.000 vollkasko- und knapp 300.000
teilkaskoversicherte Autos errechnet.
Niedrigere Kasko-Einstufungen erreichen vor allem der erwähnte Quashqai sowie der Opel Mokka 1,6, der Seat Leon 1,4 TSI oder der
Honda CR-V 1,6 CDTI. Nach oben rutschen etwa der bei Autodieben beliebte Range Rover Sport 3.0 TD, der C 180 und der Mazda 3 2,0.
Über die Typklassen
Die Typklasse ist eines von zahlreichen Tarifmerkmalen, das die Versicherer bei der Berechnung des Versicherungsbeitrages berücksichtigen.
Je niedriger die Einstufung in der Typklasse, desto günstiger wirkt sich dies auf den Versicherungsbeitrag aus. Allein die Veränderung
bei der Typklasse lässt jedoch keinen Rückschluss über die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages zu. Die Typklassen
spiegeln die Schaden- und Unfallbilanzen eines jeden in Deutschland zugelassenen Automodells wider.
Zur Berechnung der Typklassen werden die Fahrzeugschäden und die dadurch verursachten Reparaturkosten der letzten drei Jahre betrachtet.
Wurden mit einem Fahrzeugtyp vergleichsweise weniger Schäden gegenüber den Vorjahren gemeldet und entschädigt, wird das Modell in eine
niedrigere Typklasse eingestuft. Umgekehrt funktioniert es genauso. Die Typklasse in der Kfz-Haftpflichtversicherung wird in erster Linie
von der Fahrzeugart und der Fahrweise der Nutzer beeinflusst. In der Kaskoversicherung werden neben Verkehrsunfällen auch Autodiebstähle, Fahrzeugbrände, Glasschäden oder Schäden durch Naturgefahren bei der Einstufung in die Typklasse berücksichtigt. In der
Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10-25), in der Vollkaskoversicherung 25 (10-34), und in der Teilkasko 24 (10-33).