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Donnerstag, 28. März 2024
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Neuer Kleinstwagen im SUV-Look für Indien

Renault Kwid: Das 4.000-Euro-Auto – für Indien

Der Automarkt in Indien steht aller Voraussicht nach vor großem Wachstum. Auch für Renault gehört der Subkontinent zu den wichtigsten Zukunftsmärkten. Nach der Einführung diverser Modelle, die man auch in Europa kennt, folgt mit dem Kwid demnächst ein speziell für Indien konzipiertes Low-Budget-Auto.
Renault
Billig-Kleinstwagen im SUV-Look:
Den Kwid will Renault in Indien ab 4.000 Euro verkaufen
Bei Volkswagen wird über das Billigauto, das in Indien und ähnlichen Märkten Stückzahlen bringen könnte, unter der Regie von Ex-Opel-Chef Hans Demant noch immer diskutiert - und das vielleicht nicht so zu Unrecht, wie manche Berichte und Kritiker es darstellen.

Renault startete 2010 sein Engagement in Indien. Als erste Typen kamen 2011 Fluence und Koleos auf den Markt, 2012 folgten Pulse, Duster und Scala. Vor allem der Duster, hierzulande als Dacia bekannt, sorgt für stetiges Wachstum und machte Renault 2014 zur nach eigenen Angaben stärksten europäischen Marke in Indien. Klar, dass das Unternehmen plant, noch eine Schippe draufzulegen. Mittel zum Zweck sind einerseits der gerade eingeführte Lodgy, andererseits und insbesondere ein Auto namens Kwid.

Es handelt sich um einen Kleinstwagen im Format des Twingo, aber konventioneller Machart - sprich: Frontmotor und Frontantrieb. Er baut auf dem modularen CMF-Baukasten (Common Module Family) der Renault-Nissan-Allianz auf und ist das erste Modell auf der kleinsten CMF-Variante. Der 3,68 Meter kurze und 1,58 Meter schmale, als Fünfsitzer konzipierte Kwid soll laut Renault ein überdurchschnittliches Platzangebot auf den Vordersitzen und im Kofferraum bieten. Sein Design orientiert sich am beliebten SUV-Segment, setzt auf kurze Überhänge und eine große Bodenfreiheit. Weitere Kennzeichen sind eine steile Windschutzscheibe und die eckigen, mit schwarzem Plastik überzogenen Radläufe.

Wenn der Kwid im Herbst/Winter 2015 eingeführt wird, soll er umgerechnet gerade einmal zwischen 4.000 und 5.500 Euro kosten. Man sieht es dem Wagen an - aber auch nur, wenn man genauer hinschaut: Klapptürgriffe, der fehlende Heckwischer, die singuläre Waschdüse auf der Motorhaube, das fehlende dritte Seitenfenster und die Drei-Loch-Verschraubung der Stahlfelgen spiegeln den Kostendruck wider. Dennoch wirkt der Kwid jedenfalls auf den ersten Bildern des Topmodells insgesamt durchaus ansprechend. Sogar ein LED-Tagfahrlicht ist vorhanden.

Mit 1,3 Milliarden Einwohnern ist Indien der drittgrößte Wirtschaftsraum Asiens. Die Fahrzeugdichte in Indien ist mit derzeit 20 Autos auf 1.000 Einwohner noch sehr gering und bietet damit ein enormes Potential. Zum Vergleich: In China sind es bereits 105 Fahrzeuge, in Russland 300 und in Europa 600. Die Zahl der Neuzulassungen lag 2014 bei gut 2,5 Millionen. Bis 2020 könnte Indien zum weltweit drittgrößten Automobilmarkt avancieren. Renault will im gleichen Zeitraum seinen Marktanteil von zwei auf fünf Prozent steigern.
text  Hanno S. Ritter
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