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Freitag, 19. April 2024
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Zwei Frauen aus dem Familien-Clan neu berufen

VW-Aufsichtsrat wieder vollzählig

Schnell hat Volkswagen den Aufsichtsrat wieder auf Sollstärke gebracht. Zwei Frauen aus dem Familienclan Porsche/Piëch ziehen in das 20-köpfige Kontrollgremium ein, das damit weiblicher und jünger wird. Eigentlich werden ausscheidende Aufsichtsrats-Mitglieder erst nach drei Monaten ersetzt, doch in dringenden Fällen kann dies auch früher erfolgen. Einen solchen hat der VW-Volkswagen beim Amtsgericht Braunschweig geltend gemacht und zwei Frauen in das Kontrollgremium berufen lassen. Beide Neuzugänge entstammen dem Familienclan der VW-Großeigentümer Porsche/Piëch.

Frau Dr. Louise Kiesling PhD (RCA) ist die Ur-Enkelin des Porsche-Gründers und VW-Käfer-Ingenieurs Ferdinand Porsche (1875-1951). Die 57-Jährige hat nach Konzernangaben im Anschluss an ihre Studienabschlüsse in Modedesign (Universität für Angewandte Kunst, Wien) und Automobildesign (Royal College of Art, London) als Designerin in Deutschland, Österreich und Großbritannien gearbeitet. Sie ist Gesellschafterin und Geschäftsführerin mehrerer Wirtschaftsunternehmen, darunter befindet sich die österreichische Textilmanufaktur Backhausen GmbH.

Julia Kuhn-Piëch (34) hat in Wien Jura und Immobilien- und Liegenschaftsmanagement studiert. Sie ist als selbstständige Immobilienmanagerin tätig und gehört seit 2014 dem Aufsichtsrat der MAN Truck & Bus AG an. Kuhn-Piech ist eine Tochter von Hans Michel Piëch, der bereits im Aufsichtsrat sitzt und der jüngere Bruder des zurückgetretenen Aufsichtsrats-Chefs Ferdinand Piëch ist.

Vorbehaltlich möglicher Änderungen werden Kiesling und Kuhn-Piech die bis Frühling 2017 dauernde Amtszeit von Ferdinand Piëch und seiner Frau aufbrauchen. Einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gibt es noch nicht; Ex-IG-Metall-Chef Berthold Huber leitet als bisheriger Stellvertreter das Gremium - und die Hauptversammlung in der kommenden Woche - derzeit kommissarisch. Mit der Neubesetzung erfüllt die Kapitalseite des Aufsichtsrats zusammen mit der schon bestellten Annika Falkengren bereits jetzt die ab 2016 geltende 30-Prozent-Zielvorgabe der Frauenquote.
text  Hanno S. Ritter
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