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Donnerstag, 28. März 2024
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Amazon, Audi und DHL starten Pilotprojekt / Serienumsetzung geplant

Kofferraumzustellung: Pakete kommen künftig direkt ins Auto

Weil die meisten Menschen tagsüber ihre Pakete nicht persönlich in Empfang nehmen können, haben sich Packstation und Paketkasten jedenfalls für DHL-Sendungen bewährt. Noch praktischer ist möglicherweise die Zukunft der Zustellung: Direkt in den Kofferraum. Audi, DHL und Amazon testen die Idee jetzt in der Praxis.
Kofferraumzustellung: Pakete kommen künftig direkt ins Auto
DHL
Zukunft der Zustellung? In einem Pilotprojekt
liefert DHL jetzt Amazon-Prime-Pakete direkt in den Audi-Kofferraum
Kofferraumzustellung - möglicherweise wird dieses Wort in einigen Jahren so normal sein wie heute Packstation, Paketkasten, Wunschort oder Wunschfiliale. Die Idee: Pakete werden nicht nach Hause oder eben an die Packstation geliefert, sondern direkt in den Auto-Kofferraum des Empfängers.

Dass so etwas in Zeiten hochgradiger Vernetzung mehr eine interessante Idee denn ein technisches Meisterwerk ist, liegt auf der Hand, und Audi sieht das, was ab dem kommenden Monat im Großraum München zunächst mit einer begrenzten Anzahl an Kunden von Amazon Prime getestet wird, bereits als zukünftigen Dienst unter dem branchenüblich merkwürdigen Namen Audi connect easy delivery. Auch bei Amazon heißt es, der Dienst solle künftig deutschland- und weltweit ausgerollt werden und dann auch unabhängig von der Automarke sein.

Und so funktioniert es: Stimmt der Audi-Fahrer der Ortung seines Automobils für den Zeitraum der Lieferung zu, erhält der zuständige DHL-Zusteller über eine Smartphone-App den Standort und eine digitale Zugangsberechtigung zum Kofferraum des Kunden-Fahrzeugs. Sie gilt einmalig für einen festgelegten Zeitraum und erlischt, sobald der Zusteller den Kofferraum wieder schließt. Der Zusteller erhält über die App eine Bestätigung, und auch der Fahrzeughalter wird per E-Mail über die erfolgreiche Zustellung informiert.

Das Prinzip ähnelt damit dem Paketkasten, der ebenfalls vom Zusteller und Eigner elektronisch geöffnet werden kann. Dies gilt ebenso für den Plan, auch das Versenden von Retouren, Paketen und laut Audi sogar Briefen aus dem eigenen Auto heraus möglich zu machen. Die Lösung eignet sich insbesondere für Pendler, die ihr Auto tagsüber längere Zeit etwa auf einem Firmenparkplatz oder einem Park & Ride-Parkplatz abstellen; DHL will künftig auch in Parkhäuser liefern.

"Mit dieser erstmaligen Pilotierung einer Kofferraumzustellung für Privatkunden in Deutschland beweisen wir einmal mehr unsere Marktführerschaft und verfolgen weiter konsequent unsere Strategie, den Paketempfang noch individueller auf die Wünsche der Kunden auszurichten", sagt Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Post - eCommerce - Parcel bei Deutsche Post DHL Group.

Audi-Vertriebsvorstand Luca de Meo erklärt: "Mit seiner umfassenden Vernetzung machen wir das Auto zum service device und integrieren es noch stärker in das Alltagsleben unserer Kunden". Das System helfe, Zeit zu sparen und biete mehr Komfort und Flexibilität - "Vorteile, die für die Zielgruppe einer Premiummarke immer wichtiger werden."

Die Idee einer Kofferraumzustellung hatte Volvo schon Anfang 2014 thematisiert.
text  Hanno S. Ritter
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