Bei Volkswagen stehen mehrere Neuordnungen im Produktionsverbund bevor. Sie sehen auch den Bau eines
neuen Werks in Polen vor – und die Pkw-Montage im Nfz-Werk.
Die Beschäftigten bei Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) in Hannover hatten gehofft, künftig den Nachfolger des Crafter
zu bauen, der nicht mehr als Sprinter-Ableger von Mercedes gefertigt, sondern als Eigenentwicklung auf Kundenfang
gehen wird. Ihre Hoffnung hat sich aber nicht erfüllt, denn der Volkswagen-Vorstand hat sich für den Bau in Polen
entschieden.
Der Crafter soll aber nicht wie der Caddy und T5 im bestehenden Werk Poznań vom Band laufen, sondern in einer zusätzlichen,
neuen Fabrik mit Karosseriebau, Lackiererei und Endmontage. Sie wird auf einer Fläche von rund 220 Hektar ab Ende
2014 in Września rund 50 km östlich von Poznań erreichtet und soll die Produktion im vierten Quartal 2016 aufnehmen,
der Crafter würde also Anfang 2017 erscheinen. VWN-Vorstand Dr. Eckhard Scholz sagte, man habe in Polen ausgezeichnete
Erfahrungen gemacht. "Und auch die Region um Września bietet uns optimale wirtschaftliche, infrastrukturelle und
arbeitsmarktpolitische Rahmenbedingungen."
In Września will Volkswagen 2.300 neue Stellen schaffen, interessierte Bewerber finden bereits jetzt
auf der Website von VW Poznań (siehe Link im Kasten unten) oder Volkswagen-Karriere.de erste Informationen.
Mit der Entscheidung für den neuen Standort übernimmt zum 1. April 2014 Jens Ocksen (53), bislang im Markenvorstand von
Volkswagen Nutzfahrzeuge für das Ressort Produktion und Logistik verantwortlich, die Verantwortung für das Crafter Fertigungsprojekt
sowie die Funktion des Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen Poznan Sp.z.o.o.. Er bleibt weiterhin Mitglied der VWN-Geschäftsleitung.
Das von ihm bisher verantwortete Ressort Produktion und Logistik übernimmt Dr. Josef Baumert (48), bisher Technischer Geschäftsführer
der Volkswagen Group Rus und Werkleiter in Kaluga.
Panamera wechselt nach Leipzig, Hannover baut Tiguan-Kontigent
Zusätzlich verliert Hannover, wo T5 und Amarok gebaut werden, ein weiteres prestigeträchtiges Projekt: Porsche wird die
Fertigung und Lackierung der Karosserie des Panamera ab dem Generationswechsel 2016 vollständig im erweiterten Standort
Leipzig ansiedeln. Dies betrift in Hannover rund 800 Beschäftigte. Als Ausgleich hat VW beschlossen, den Tiguan II auch
in Hannover zu produzieren. Dies unterstreiche die hohe Flexibilität innerhalb der Produktion, die der Konzern durch die
schrittweise Modularisierung bestehender und neuer Fabriken erreiche, hieße es. Derzeit läuft der Tiguan nur in
Wolfsburg vom Band, wo man trotz der bevorstehenden Nachfolger-Einführung an der Kapazitätsgrenze produziert.