Die beiden krisengeschüttelten Autobauer Opel/Vauxhall und der französische PSA-Konzern (Peugeot/Citroën) melden
Fortschritte ihrer Allianzverhandlungen. Drei konkrete Projekte sind jetzt vertraglich besiegelt – eines
weniger als ursprünglich geplant.
"Basierend auf der Rahmenvereinbarung vom 29. Februar 2012 haben die Partner nun bindende Verträge unterzeichnet.
Sie regeln die gemeinsame Entwicklung von drei Fahrzeugprojekten sowie die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens
im Bereich Einkauf", teilten beide Unternehmen am Donnerstag mit.
Bei diesen Vorhaben handelt es sich im Einzelnen um ein einen kompakten Multi-Purpose-Van für Opel/Vauxhall
und ein kompaktes Crossover Utility Vehicle für Peugeot, ein "Multi-Purpose-Vehicle-Programm" für das
Kleinwagensegment für beide Unternehmen und schließlich um die gemeinsame Entwicklung einer aufgewerteten
Plattform für Kleinwagen als Grundlage für die nächste Fahrzeuggeneration von Opel/Vauxhall und PSA in
Europa und anderen Regionen.
Das ist reichlich nebulös. Gemeint sind offenbar Opel Zafira und Opel Meriva mit entsprechenden PSA-Varianten
sowie die Nachfolger von Opel Corsa und Peugeot 208. Die ersten Modelle sollen Ende 2016 auf den Markt kommen
und sich dabei zwischen den drei Marken "stark unterscheiden und der jeweiligen Charakteristik voll und
ganz entsprechen". Wo die jeweilige Entwicklung und Fertigung angesiedelt werden wird, ist noch nicht bekannt.
Mutmaßlich dürfte es mit dem Meriva losgehen, wäre 2016 für den Nachfolger des 2006 eingeführten, aktuellen Corsa
D doch viel zu spät. Der Corsa E dürfte so gut wie fertig sein.
In der Mittelklasse (Insignia/508/C5) kam es bisher nicht zu einer Einigung, das Thema ist aber wohl noch nicht
vom Tisch: Weitere Projekte würden untersucht und seien Gegenstand künftiger Ankündigungen, hieß es.
Ursprünglich waren "zunächst" vier Fahrzeugsegmente für die Allianz vorgesehen.
Auch in Sachen gemeinsamer Einkauf bleibt ein jetzt geschlossener Vertrag hinter der seinerzeitigen Ankündigung zurück.
So soll das entsprechende vor der Gründung stehende Joint Venture nun lediglich in Europa und nicht weltweit aktiv sein.
GM und PSA wollen außerdem neue weltweite Initiativen verfolgen, um den Umfang der Allianz zu vergrößern und
künftige Marktchancen zu nutzen. Dazu gehören die gemeinsame Entwicklung der nächsten Generation von
kleinen Benzinmotoren, die von PSAs weltweitem kleinen Benzinmotorenprogramm abgeleitet sind, und die
Untersuchung von gewerblichen und produktbezogenen Initiativen in Lateinamerika und anderen Wachstumsmärkten.
Insoweit bestehen aber noch keine Verträge.