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1,1 Mrd. Euro Erlös soll in neue Beteiligungen und Zukäufe fließen
Bosch trennt sich von Anteilen an Denso
Auch nach fast 60 Jahren kann man sich trennen: Bosch hat seine jahrzehntelang gehaltene Beteiligung am japanischen
Mitbewerber Denso verkauft. Die über 1.000 Millionen Euro Erlös sollen in neue Unternehmen investiert werden.
Die bislang noch von der Robert Bosch Investment Nederland B.V. gehaltene Beteiligung von rund fünf Prozent der Aktien
der japanischen Denso Corporation wurde in den vergangenen Tagen veräußert, berichtete das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart.
Bei der Beteiligung handelte es sich um eine nicht-strategische Finanzbeteiligung, die Bosch seit Mitte der 1950er Jahre gehalten
hatte. Teile der ursprünglichen Beteiligung hatte Bosch bereits 2009 veräußert. Bosch erhält für die rund 46 Millionen Denso-Aktien
rund 1,1 Milliarden Euro. Die Barmittel sollen für Investitionen in Zukunftsbereiche sowie für die Finanzierung von Unternehmenszukäufen
verwendet werden, hieß es.
Das Unternehmen betonte, der Anteilsverkauf habe "keinerlei Einfluss auf die langjährigen und erfolgreichen Beziehungen" zwischen Bosch
und Denso. "Seit fast 60 Jahren kooperieren beide Unternehmen im Bereich der Automobilzulieferindustrie. Basis dieser erfolgreichen
Zusammenarbeit waren und sind gegenseitiges Vertrauen und das gemeinsame Streben nach exzellenten technischen Lösungen", sagte Dr.
Stefan Asenkerschbaumer, der für Finanzen zuständige Geschäftsführer bei Bosch. Auch zukünftig würden beide Unternehmen im Rahmen
bestehender Partnerschaften zusammenarbeiten und Kooperationsmöglichkeiten prüfen, um die Anforderungen der weltweiten Automobilindustrie
zu erfüllen.
Bereits 1953 hatten Bosch und die damalige Nippondenso Ltd. den ersten Lizenzvertrag zur Fertigung elektrischer Automobilausrüstung
wie Lichtmaschinen und Anlasser abgeschlossen. 1956 erweiterten die das Lizenzabkommen um die Fertigung von Zündkerzen. Bis in die
jüngste Vergangenheit wurden Abkommen verlängert bzw. neue abgeschlossen. Bosch und Denso sind darüber hinaus Anteilseigner an den
Gemeinschaftsunternehmen Associated Fuel Pump Systems Corporation (AFCO) und Advanced Driver Information Technology Corporation
(ADIT). AFCO produziert seit 1989 in den USA Kraftstoffpumpen. Die im Jahr 2003 gegründete ADIT entwickelt im japanischen
Kariya und in Hildesheim Plattformen für Fahrzeuginfotainment-Systeme.
text Hanno S. Ritter
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