Fast elf Prozent Minus: Der September war kein guter Monat für die Autobranche. Ob Pkw, Nutzfahrzeuge oder Gebrauchtwagen
– nahezu überall weist die Statistik rote Zahlen aus.
Insgesamt wurden im September rund 286.300 Kraftfahrzeuge neu in den Verkehr
gebracht, darunter 250.000 Pkw. Während
im Vergleich mit dem August saisonübliche Zuwächse verzeichnet wurden, bedeutet dies deutliche Rückgänge von rund elf
Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg weiter mitteilte, stehen nach
neun Monaten nun 2,75 Millionen Kfz inklusive 544.500 Pkw in der Statistik, knapp zwei Prozent weniger als im Vorjahr.
Modelle des Mini- und des Mini-Van-Segments waren sehr gefragt. Auch Geländewagen und Wohnmobile sind wie schon im Vorjahr
weiterhin im Aufwind. Alle anderen Pkw-Segmente waren rückläufig. In der Oberklasse gab es sogar 16,2 Prozent weniger
Neuzulassungen als im Vergleichszeitraum 2011.
Zunehmend kommen E-Mobile auf den Markt, doch die Zulassungen sind weiterhin auf niedrigem Niveau. In den letzten neun Monaten
wurden gerade einmal 2.023 Elektro- und 15.771 neue Hybrid-Pkw in den Verkehr gebracht. Weitere Antriebsalternativen wie
Flüssig- und Erdgas wurden 8.531 bzw. 4.008 mal registriert. Der Diesel-Anteil lag bei 48,0 Prozent. Der durchschnittliche
CO2-Ausstoß ging auf 142,5 g/km zurück.
Auch der Nutzfahrzeugmarkt war rückläufig. Bei den Lkw gab es 4,4 Prozent weniger Zulassungen als vor einem Jahr, bei den
Sattelzugmaschinen waren es 7,7 Prozent. Der Motorradmarkt erreichte fast Vorjahresniveau (-0,4 %).
Die Zulassungszahlen der Hersteller entwickelten sich in den ersten neun Monaten des Jahres sehr unterschiedlich. Während
Porsche und Audi die günstige Entwicklung des letzten Jahres fortsetzten, gab es deutliche Einbußen bei Opel (-13,2 %) und
Ford (-8,8 %). Bei den deutschen Marken erreichten auch BMW, Smart und VW nicht das Vorjahresergebnis, Mercedes lag
knapp über Vorjahresniveau. Fast 38 Prozent aller neuen Pkw stammen aus dem VW-Konzern.
Renault/Dacia ist noch mit minimalem Vorsprung stärkster Importeur in Deutschland, büßte jedoch
5,3 Prozent ein. Die Verfolger Skoda und Hyundai sind dagegen auf Wachstumskurs. Die Hyundai-Schwestermarke Kia kann sogar
44 Prozent Zuwachs feiern. Zusammengenommen sind Hyundai und Kia schon jetzt Importeur Nr. 1. Die höchsten Aufwärtsbewegungen
wurden bei Land Rover (+81,1 %) und Lancia (+88,7 %) beobachtet, am meisten bergab ging es für Daihatsu, alfa Romeo und Mitsubishi.
Trotz eines miserablen Septembers steht die Zwischenbilanz des Gebrauchtwagenmarktes noch im Plus. 5,25 Millionen Pkw wechselten in den
letzten neun Monaten den Halter (+1,9 %). Bei den Nutzfahrzeugen und den Krafträdern waren es drei Prozent weniger als vor einem Jahr.
Insgesamt wurden 5,98 Millionen Kfz und 255.000 Kfz-Anhänger auf neue Besitzer umgeschrieben.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.