Der Automarkt schließt im Juli 2012 mit einem Minus gegenüber dem Vorjahr ab. Der Rückgang fällt jedoch nicht
allzu hoch aus. Gebrauchtwagen waren dafür umso stärker gefragt.
Insgesamt wurden im Juli rund 293.650 Kraftfahrzeuge neu in den Verkehr gebracht, darunter knapp 248.000 Pkw, berichtete
das Kraftfahrt-Bundesamt am Donnerstag in Flensburg. Gegenüber dem Juni entspricht dies Rückgängen von 15,1 bzw. 16,5 Prozent,
die jedenfalls teilweise saisonüblich sind. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat stehen 4,3 bzw. 5,0 Prozent Minus unter dem Strich.
Der Privatanteil der neuen Pkw lag bei 41,8 Prozent. Der Diesel-Anteil stieg auf 49,1 Prozent. Das Mini-Segment verbesserte seinen
Vorjahreswert um über 30 Prozent. Die Geländewagen lagen mit 24,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Einen Anstieg der Zulassungen um
23,6 Prozent gab es bei den Mini-Vans. Die Kompaktklasse, mit 22,0 Prozent Anteil das stärkste Segment, musste einen Rückgang
verbuchen (-19,2 %) - möglicherweise auch bedingt durch den bevorstehenden Generationswechsel bei Audi A3 und VW Golf.
Im Nutzfahrzeugbereich sind insgesamt sinkende Neuzulassungen zu beobachten (-1,7 %). 22.551 Neufahrzeuge bedeuten für die Lkw einen
Rückgang um 2,9 Prozent. Bei den Sattelzugmaschinen gab es mit 14,8 Prozent eine beachtliche Abwärtsbewegung. Die Zugmaschinen der
Land- und Forstwirtschaft verzeichnen dagegen eine Zunahme (6,0 %). Der Motorradmarkt ist weiterhin im Plus (+3,8 %).
Nach sieben Monaten stehen 2,2 Millionen Neuzulassungen (-0,3 Prozent), darunter 1,88 Mio. Pkw (-0,1) Prozent in der Statistik.
Zurück zu den Pkw. Subaru und Land Rover profitieren vom Geländewagen-Boom und setzten sich mit Zuwächsen von 176 bzw. 119
Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat an die Spitze. Gut lief es auch für die Fiat-Töchter Chrysler/Jeep/Dodge, für Kia, Honda,
Jaguar und Hyundai. Bei den deutschen Herstellern steht Audi mit 14,3 Prozent Zuwachs auf dem Treppchen. Sehr deutliche Einbußen gab
es dagegen abermals bei Opel (-18,6 %), aber auch bei BMW/Mini, Mercedes und Smart. Ford entspricht mit einem Rückgang um 4,4 Prozent
ungefähr der durchschnittlichen Entwicklung.
VW als volumenstärkste Marke musste nur minus 1,5 Prozent verkraften. Mehr als vier von zehn neuen Autos in Deutschland kamen aus dem
VW-Konzern. Skoda allerdings musste Federn lassen und gibt damit die jüngst eroberte Spitzenposition bei den Importeuren
zurück an Renault/Dacia.
Der Gebrauchtwagenmarkt entwickelte sich im Juli mit 696.060 umgemeldeten Kfz positiv (+7,0 %). Mit 608.675 Besitzumschreibungen lag der
Pkw-Markt 7,1 Prozent über Vorjahresniveau. 95 Prozent dieser Pkw sind in privatem Besitz. Der Anteil der jungen Gebrauchten (bis zu
12 Monate alt) lag bei 18,5 Prozent. Im Nutzfahrzeugbereich wechselten über 24.000 Lkw den Besitzer (+2,1 %). Bei den Sattelzugmaschinen
hingegen gab es ein Minus von 5,5 Prozent, Busse dagegen legten um über 30 Prozent zu. Die positive Entwicklung der Besitzumschreibungen
insgesamt spiegelt sich in allen Bundesländern wieder. Bayern und Thüringen weisen mit +10,6 bzw. 9,8 Prozent die höchsten Zuwachsraten auf.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.