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2,04 Mio. Einsätze der |
ADAC |
"Gelben Engel" fließen in die Pannenstatistik |
Alle Jahre wieder gibt die ADAC-Pannenstatistik einen Einblick in die Zuverlässigkeit und Qualität
vieler Automodelle. Das 2009er-Zahlenwerk lobt Mercedes, BMW und Citroën und bietet einige Umwälzungen
gegenüber dem Vorjahr. Doch die Aussagekraft ist begrenzt.
In gleich drei von acht Fahrzeugklassen stellt Mercedes den Sieger - Fans der Marke werden sehnsüchtig
an alte Zeiten erinnert, als etwa die Baureihen 123, 124, 126 praktisch unkaputtbar waren. Heute sind
es B- und C-Klasse sowie der SLK, die sich jeweils an die Spitze gesetzt haben. BMW und - das mag manchen
überraschen - Citroën erreichen jeweils zwei Klassensiege, wobei der Citroën C1 sich diesen mit den
Schwestermodellen von Peugeot und Toyota teilen muss.
Das Trio aus tschechischer Produktion steht bei den Kleinstwagen an der Spitze, gefolgt vom
Fiat Panda und dem VW Fox. Am anderen Ende der Zuverlässigkeitsskala liegen der Smart Fortwo mit
positiver und der Chevrolet Matiz mit negativer Tendenz.
Bei den Kleinwagen steht der Mini an der Spitze, gefolgt vom gealterten, aber offenbar ausgereiften
Ford Fusion und dem Mitsubishi Colt. Polo, Corsa und Fiesta liegen in dieser Reihenfolge im oberen
Mittelfeld. Schlecht abgeschnitten haben Honda Jazz, Citroën C3 und Fiat Punto.
Mercedes B-Klasse heißt der Sieger bei den Kompakten, gefolgt vom letztjährigen Verlierer Audi A3 und
dem BMW 1er. Der Klassenprimus VW Golf erreicht Rang 5, der Opel Astra Platz 8 und der Ford Focus nur
die Position 11. Die Verlierer heißen Honda Civic, Kia Cee'd und Peugeot 307.
In der Mittelklasse und Oberen Mittelklasse stellt wie erwähnt ebenfalls Mercedes den Sieger.
Auf die C-Klasse folgen der 3er-BMW und der Audi A6. Die E-Klasse erreicht nur Rang 6, offenbar
waren die neuen 2009er-Modelle wieder anfälliger als die ausgelaufene Baureihe W 211. Die rote
Laterne tragen hier der Ford Mondeo und der Opel Vectra. Sein Nachfolger Insignia ist statistisch
noch nicht erfasst.
SLK vor CLK - bei den Sportwagen und Cabrios kann sich Mercedes über einen Doppelsieg freuen,
wenn auch die Klasse nur aus vier erfassten Modellen besteht. Die SUV-Wertung gewinnt der sowieso
als zuverlässig geltende BMW X3 vor seinem größeren Bruder X5. Touareg und M-Klasse liegen im Mittelfeld,
RAV4 und Tucson am Ende.
Bei den kleinen Vans kann sich Citroën über den Sieg des C4 Picasso freuen, den der ADAC mutig
zusammen mit dem eigentlich kaum vergleichbaren Xsara Picasso erfasst. Seat Altea und VW Caddy sind die
beiden weiteren Podiumskandidaten, Opel Zafira und Renault Kangoo unter Qualitätsgesichtspunkten weniger
zu empfehlen. Während alle anderen erfassten Renault-Modelle mit einer positiven Tendenz punkten können,
gilt dies für den Kangoo nicht.
Bei den großen Vans schließlich fährt das Duo aus VW Sharan und Seat Alhambra der Konkurrenz
davon - nach der bald 15 Jahre andauernden Produktion der beiden Modelle darf man diese Ausgereiftheit
auch erwarten. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die jüngst vorgestellten Nachfolger schlagen werden.
Fiat Ducato und Ford Transit - eigentlich mehr den Utilities als den Vans zuzurechnen - bilden hier
das Schlusslicht.
Die Pannenstatistik 2009 ist die 32. Auswertung ihrer Art. Der ADAC hat dieses Jahr die Fahrzeugklassen
neu eingeteilt. So wurde die "Kleine Klasse" in Kleinst- und Kleinwagen gesplittet, während die Obere
Mittelklasse in die Mittelklasse integriert wurde. Oberklasse-Fahrzeuge sind in der Statistik wie auch
im Vorjahr nicht zu finden. Mängelschwerpunkte der einzelnen Modelle wurden dieses Mal nicht veröffentlicht.
Außerdem hat der ADAC nur noch eine grobe Auswertung von Doppel-Plus bis Doppel-Minus veröffentlicht, nicht
mehr die reale Pannenhäufigkeit in Prozent, was eine nähere Betrachtung unmöglich macht.
Begrenzte Aussagekraft der ADAC-Pannenstatistik
Die genauen Wertungen sind den verlinkten Infogrammen zu entnehmen. Bitte beachten Sie dazu die folgenden
methodischen Hinweise: In die Wertung für die ADAC-Pannenstatistik kommen ein- bis sechsjährige Autos, die
zumindest in einem Jahr 10.000 und in den anderen Jahren 7.000 Neuzulassungen erreichten. Die unterschiedlichen
durchschnittlichen Laufleistungen der einzelnen Modelle innerhalb einer Klasse werden durch einen
Bonus-/Malusfaktor ausgeglichen, wobei einkalkuliert ist, dass nur ein Teil der Pannen durch die Laufleistung
beeinflusst wird.
In die Statistik fließen ausschließlich technisch bedingte Pannen ein, die zum Liegenbleiben führen. Das
Aussperren, Kraftstoff- oder Ölmangel oder dergleichen werden nicht gewertet, wohl aber leere Batterien. Zu
beachten ist schließlich, dass die Statistik definitiv nicht die absolute, objektive Pannenhäufigkeit eines
Automodells wiedergibt, sondern lediglich die Häufigkeit, mit der die Club-Helfer zu Pannen an den jeweiligen
Modellen gerufen wurden.
Unterschiede zur tatsächlichen Zuverlässigkeit ergeben sich daraus, dass nicht jeder ADAC-Mitglied ist und/oder
den ADAC zu Hilfe ruft - und auch dadurch, dass sich etwa möglicherweise ein Fiesta-Fahrer bei einer Panne eher
selbst helfen kann und/oder will als derjenige im Fünfer-BMW. Die Datenbasis stellen 2,04 Millionen Pannenberichte,
die von den "Gelben Engel" selbst verfasst wurden (ohne Einsätze der Straßendienst-Partner). Die Arbeit der
herstellereigenen Pannendienste findet naturgemäß keinen Eingang in die Pannenstatistik, auch dann nicht, wenn
der ADAC im Auftrag eines Herstellers tätig wird.