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LED-Straßenlaterne von Hella: |
Hella |
Neues Geschäftsfeld für den Autozulieferer |
Nicht nur Autohersteller stecken angesichts der Wirtschaftskrise tief in Problemen, sondern auch
und vor allem Zulieferer. Sich breiter aufzustellen, wie es so schön heißt, liegt da auf der Hand. Das
hat auch Lichtspezialist Hella erkannt, wo nun erste Schritte in den Non-Automotive-Bereich gegangen werden.
Lichttechnik braucht man nicht nur bei Autos, sondern in vielen Bereichen des täglichen Lebens. In Zeiten, wo
sich die EU-Politik nicht einmal davor scheut, den Verkauf zweifellos energitisch fragwürdiger Glühbirnen trotz
aller Gegenargumente zu verbieten, liegt es nahe, die inzwischen weit fortgeschrittene LED-Technik auch auf
diese Bereiche auszudehnen.
Hella hat sich zunächst dem Thema Straßenbeleuchtung verschrieben - und bleibt damit dem Verkehrssektor
durchaus treu. Auf dem Werksgelände des Unternehmens am Stammsitz in Lippstadt wurde am Donnerstag (14. Mai)
im Beisein von NRW-Umweltminister Uhlenberg und dem Lippstädter Bürgermeister eine Testinstallation des
Laternensystems "Eco StreetLine" in Betrieb genommen, deren Serienreife bis Ende des Jahres erreicht werden soll.
Die vom Auto bekannten Vorteile von LEDs sollen künftig auch Straßen erhellen: Der Energieverbrauch gegenüber
herkömmlichen Laternen liegt laut Hella um bis zu 50 Prozent niedriger, die Lebensdauer wird mit zwölf Jahren
angegeben.
Die Leuchte umfasst insgesamt vier Module mit jeweils acht optischen Einheiten. Jede dieser Einheiten besteht
aus einer speziell entwickelten optischen Linse und einer dahinter liegenden LED als Lichtquelle. Die Linsen
im Modul richten das Licht auf die Straße und können um 90 Grad gedreht werden, so dass sich je nach
Straßensituation eine entsprechend den Bedürfnissen angepasste Beleuchtung realisieren lässt, zum Beispiel
entlang von Häuserfassaden oder an Straßenecken. Darüber hinaus verursacht die "Eco StreetLine" kein Streulicht
nach oben (Lichtsmog).
Zum Einsatz soll die neue Straßenbeleuchtung zunächst in der Stadt Lippstadt kommen. Im Rahmen eines gemeinsamen
Pilotprojekts sollen im ersten Schritt vor allem die so genannten Pilzleuchten ersetzt werden.
Man schlage damit ein neues Kapitel in der langfristigen Strategie des Unternehmens auf, sagte Dr. Jürgen Behrend,
persönlich haftender, geschäftsführender Gesellschafter von Hella, und verdeutliche sehr schön, "wie leistungsfähig,
kreativ und flexibel das Familienunternehmen Hella ist." Das Unternehmen will laut Behrend weitere
Geschäftsfelder außerhalb des automobilen Kerngeschäfts erschließen.