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Freitag, 29. März 2024
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5.100 Getötete und 422.000 Verletzte / Zahlen und Tendenzen in der Übersicht

Unfallstatistik 2006: Deutliches, aber rückläufiges Minus

Siehe Bildunterschrift
Unfallbilanz 2006: Gib acht im Verkehr
14 Verkehrstote pro Tag – minus 5 Prozent
5.094 Menschen haben im abgelaufenen Jahr 2006 ihr Leben auf Deutschlands Straßen verloren, weitere 421.700 wurden verletzt. Wegen eines schlecht verlaufenen Dezembers konnte damit die erhoffte und angepeilte 5.000er-Marke nicht mehr erreicht werden, gegenüber 2005 ergibt sich dennoch ein positives Bild. Nach den heute vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Zahlen sank die Zahl der Getöteten um fünf Prozent und die der Verletzten um 2,7 Prozent.

Damit hat sich die günstige Entwicklung der letzten Jahre bei den Verkehrstoten auch 2006 fortgesetzt, aber erneut abgeschwächt: 2005 betrug der Rückgang gegenüber 2004 noch 8,4 und im Jahr zuvor 11,6 Prozent. Die Zahl der Todesopfer ist so niedrig wie nie zuvor seit Wiedereinführung der Statistik im Jahr 1953. Nichtsdestotrotz haben im vergangenen Jahr immer noch durchschnittlich 14 Menschen täglich ihr Leben im Straßenverkehr verloren, 2005 waren es 15.

Insgesamt wurden 2006 rund 2,23 Millionen Unfälle polizeilich erfasst, ein Prozent weniger als 2005. Darunter waren 327.600 Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen (- 2,7%) und 114.800 schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden (- 3,9%).

Bezogen auf die Bundesländer hat zuvorderst Hamburg Grund zum Feiern: Um mehr als ein Drittel (- 35%), nämlich von 43 auf 28 ging hier die Zahl der Verkehrstoten zurück. Mit 724 Getöteten, das waren 143 Personen oder 16,5% weniger als im Vorjahr, verzeichnete Nordrhein-Westfalen von allen Bundesländern prozentual den zweithöchsten Rückgang. Ebenfalls deutlich weniger Unfalltote gab es in Niedersachsen (- 13%) und in Sachsen-Anhalt (- 11%). Mehr Verkehrsteilnehmer kamen dagegen in Schleswig-Holstein (+ 16%), in Berlin und Thüringen (jeweils + 10%), in Baden-Württemberg (+ 7,7%) und in Hessen (+ 3,8%) ums Leben.

Gemessen an den Einwohnerzahlen lag der Bundesdurchschnitt 2006 bei 62 Getöteten im Straßenverkehr je eine Million Einwohner. Im Vergleich zum Mittelwert wurden in den Stadtstaaten Hamburg (16), Berlin (22) und Bremen (24) wesentlich weniger Personen getötet. Nach wie vor weit über dem Durchschnitt lagen die Werte in Mecklenburg-Vorpommern mit 110, in Brandenburg mit 100, in Thüringen mit 93 und in Sachsen-Anhalt mit 87.

Für diese Länder ist die Zahl der Getöteten je eine Million Einwohner jedoch gegenüber dem Höchststand im Jahr 1991 stark gesunken: Damals gab es in Mecklenburg-Vorpommern 327, in Brandenburg 363, in Thüringen 211 und in Sachsen-Anhalt 245 Verkehrstote je eine Million Einwohner.

Noch ein Blick auf den Dezember: 199.000 Unfälle wurden aktenkundig, das sind 3,4 Prozent weniger als 2005. Darunter waren 26.000 Unfälle mit Personenschaden (+ 5,6%). Dabei kamen 433 Menschen ums Leben, 7,2% mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Weitere 34.200 Personen (+ 6,1%) wurden verletzt.

Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.

Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
text  Hanno S. Ritter
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